Wer ist der beste Ratgeber? Einen guten Rat annehmen oder auf sich selbst vertrauen?

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Rat-Schläge?

Wer ist ein guter Ratgeber? fragten wir uns. Denn Ratschläge sind auch Schläge, heißt es im Volksmund. Diese „Weisheit“ kommt von der leider nur allzu häufigen Erfahrung, die viele mit unerbetenem Rat machen. Der kommt nämlich nicht selten von jemandem, bei dem man die Unehrlichkeit oder Scheinheiligkeit sofort spürt. Wer sich nur selbst hervortun will, indem er seinen Wissensvorsprung gönnerhaft zelebriert, ist unten durch. Solche hässlichen Momente passieren vorwiegend im persönlichen Gespräch, in dem einer der beiden Gesprächspartner sein Leid offenbart hat.

 

Das Ratgeber-Buch

Anders dagegen bei Ratschlägen, die in einem Buch daherkommen. Sie behandeln Probleme, wie sie so oder so ähnlich viele Menschen betreffen. Und sie bieten einige Vorteile:

  • Ihnen fehlt meist dieser unangenehme Selbstbeweihräucherungshabitus.
  • Der Rat kann dann entgegengenommen, also gelesen, werden, wenn es dem Ratsuchenden passt.
  • Sie sind allgemein verfasst. Deshalb muss sich niemand auf die Füße getreten fühlen.
  • Jeder kann sich das für ihn Passende herauspicken.

Hier liegt aber auch ein Problem: Wenn ich wissen will, an welcher Stelle ich am besten meinen Rosenstock zurückschneide, will ich nicht unbedingt ein komplettes Werk über Rosenzucht lesen. Dicke Wälzer aufzuschlagen und sich mit dem Inhalt zu befassen, kostet viele Menschen enorme Überwindung. Verstärkt noch dann, wenn Ihnen eine Bleiwüste vom hunderten Seiten entgegen schlägt. Diese Menschen brauchen Grafiken, Illustrationen, kleine Texthappen, um die Scheu vor dem geschriebenen Text zu überwinden.

 

Das Tippi-Buch

setzt genau an dieser Stelle an. Durch die karrikatur- oder comicartigen Illustrationen bekommt der Rat im Tippi-Buch etwas Leichtes – leicht Annehmbares. Sie sprechen das Kind im Leser an und zeigen ihm in Verbindung mit dem ebenso leicht verständlichen Text, dass das unangenehme Problem gar nicht unangenehm sein muss.  Denn 1. Ist er damit nicht allein. Das gleiche Problem haben offensichtlich andere auch und 2. Gibt es eine einfache Lösung dafür, die er alleine umsetzen kann. Er muss nur wissen wie.

Wer ist ein guter Ratgeber?

Der US-amerikanische Anwalt William Lee (ihm eilt der Ruf voraus, ein besonders geschickter Ratgeber zu sein) sagt: „Ich versuche erst mal zu verstehen, vor welchem Problem mein Gesprächspartner steht. Nur so kann ich ihm Ratschläge geben, die aus seiner Perspektive sinnvoll sind.“ (Quelle) Und er sagt weiterhin: „[Ein guter Ratgeber…] ist offen und ehrlich. Er gibt Ratschläge, die die Leute auch umsetzen können.“

Dieses Wissen haben auch unsere Tippi-Experten-Autoren im Kopf. Sie haben in aller Regel schon

  • vielen Menschen zugehört und erfahren, welche Probleme sie bewegen
  • sich schon lange darüber Gedanken gemacht, wie sie helfen können
  • selber Experten hinzugezogen, um ihren Rat so zu präsentieren, dass er gut verstanden und umgesetzt werden kann.

 

Besser Fremde fragen

Die meisten Menschen sind vermutlich besser darin Rat zu geben, als Rat anzunehmen. Vor allem dann, wenn der Rat auch noch etwas kostet, glauben wir gerne, dass wir das nicht brauchen und schon immer uns am besten auf uns selbst verlassen haben. Dass aber der Rat eines Fremden zu weitaus besseren Ergebnissen beim Empfänger führt, zeigt das folgende ungewöhnliche

Experiment der Harvard University

Forscher um Daniel T. Gilbert haben einander fremde Menschen in einem 5-Minuten-Speed-Dating zusammengeführt.  Sie sollten zuvor einschätzen, wie sehr sie das Date genießen würden.

Die einen bekamen eine Fotografie mit einer Kurzvita vom Dating-Partner gezeigt.

Die anderen eine Einschätzungsliste des vorherigen Dating-Kandidaten.

Die meisten Teilnehmer glaubten, dass die Fotografie mit den autobiografischen Informationen die beste Einschätzung ermögliche und gaben ihr den Vorzug. Tatsächlich aber war die Einschätzung des vorherigen (fremden) Dating-Kandidaten wertvoller, weil der Nachfolger aufgrund dieser Information seine eigene Reaktion sehr viel genauer einschätzte.

Es dürfte nicht zu gewagt sein, dieses Ergebnis auf unser Thema zu übertragen:

Wir fahren mit dem Ratschlag eines Fremden besser, als wenn wir uns nur auf unser eigenes Urteil verlassen!