Aufschieberitis
… und wie du sie überlistest
Wer kennt nicht das Problem: Es müsste noch sooo viel getan werden – aber wir kriegen es einfach nicht gebacken. Stattdessen lockt das Online-Spiel, der Fernsehabend, das schöne Wetter usw.
Die Liste
Seit Jahren wehre ich mich gegen den Drang zum Prokrastinieren mit To-do-Listen. Die funktionieren im Allgemeinen gut, ganz einfach, weil ich wirkliche Befriedigung daraus ziehe, einzelne Punkte auf der Liste nach dem Erledigen durchzustreichen oder abzuhaken. Am Ende des Tages bildlich und nachzählbar vor Augen zu haben, was ich geschafft habe, macht mich froh. So sehr, dass ich zuweilen noch Punkte auf die Liste setze, nachdem ich sie bereits erledigt habe. Das sind Dinge, die sich im Laufe des Tages ergeben, die ich vergessen habe oder die mir nicht dringend erschienen und die ich daher nachträglich eintrage. Dann streiche ich sie gleich nach dem Einfügen in die Liste wieder durch. Sieht ja niemand und mir tut’s gut.
Die Morgenseiten
Manchmal aber schaffe ich es trotz Liste nicht mal, wenigstens die wichtigsten Dinge zu erledigen. Dann bin ich am Ende des Tages gar nicht gut drauf und der Frust macht sich gleich am nächsten Morgen schon wieder breit. Dagegen gehe ich dann mit meinen Morgenseiten an, d. h. drei Seiten Schreiben ohne nachzudenken, eben alles was kommt von der Seele schreiben.
Schaffe eine Vision!
Was mir fast noch mehr geholfen hat, habe ich vor kurzem per Zufall herausgefunden. Statt mich über mich selbst und meine Aufschieberitis zu beklagen, schrieb ich: „Was brauchst du, damit du heute Abend mit dir zufrieden bist?“ Ich kann nur sagen, das hat wahre Wunder gewirkt. Ich schrieb zwar im Grunde das Gleiche, was ich sonst in Listen packe, aber ich war um ein Vielfaches motivierter und habe an dem Tag mehr geschafft, als ich zu hoffen wagte. Was ich an diesem Tag tat, tat ich nämlich für mein Seelenheil.
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